Schuljubiläum: 10 Jahre Freie katholische Volksschule im Haus St. Marien in Neumarkt

Die zweite Woche ohne gewöhnlichen Schulunterricht ist fast geschafft. Schüler, Eltern, Lehrer und Erzieher haben sich in den vergangenen Tagen intensiv mit digitalen Lern- und Austauschplattformen befasst, um den Unterricht aufrechtzuerhalten.
Auch an der Freien katholischen Volksschule im Haus St. Marien in Neumarkt wurde der Schulbetrieb auf den Unterricht zu Hause umgestellt. Schulleiterin Maria Gabel gibt einen Einblick in den aktuellen Schulalltag und erzählt, warum es trotz Corona-Pandemie auch allen Grund zur Freude gibt.
Denn die Freie katholische Volksschule feiert in diesem Jahr ihr 10-jähriges Schulbestehen. Am Standort im Haus St. Marien in Neumarkt hat sich die Schule in der Stadt und im Landkreis als staatlich anerkannte Ganztagsschule in freier Trägerschaft etabliert. Unter Einbindung des Marchtaler Plans bietet die Schule ein attraktives Bildungskonzept und verwirklicht verantwortungsvoll den Bildungsauftrag im Einrichtungsverbund der Schwestern vom Göttlichen Erlöser (Niederbronner Schwestern). Mit der Volksschule wurde das Bildungsangebot des Haus St. Marien um ein weiteres Segment zu den beruflichen Schulen für Kinderpflege und Altenpflege und der Kindertageseinrichtungen ergänzt.
Frau Gabel, wie sieht der Schulalltag in Zeiten von Corona aktuell bei Ihnen aus? Wie kommen alle Beteiligten mit der neuen Unterrichtssituation zurecht?
Maria Gabel: Natürlich stellt die aktuelle Situation für alle eine besondere Herausforderung dar. Aber ich freue mich, wie gut und schnell sich unsere Schüler, Lehrer und Erzieher eingespielt haben. Über verschiedene Plattformen im Internet und per E-Mail-Austausch können wir unsere Schülerinnen und Schüler mit den Unterrichtsmaterialien versorgen. Dabei nutzen unsere Lehrerinnen verstärkt auch digitale Angebote und setzen neben den klassischen Arbeitsblättern auf Bewegtbildangebote, wie Erklär-Videos. Auch unsere Erzieherinnen stehen unseren Schülern wie gewohnt mit hilfreichen Tipps und Ideen zu Unterrichtsthemen zur Verfügung und geben Anregungen für die Freizeit. Gerade als Ganztagsschule ist es wichtig, unseren Schülern Ideen und Bastelanleitungen für die Freizeitgestaltung mitzugeben.
Welche Rolle spielen dabei aktuell die Eltern?
Maria Gabel: Ohne die Unterstützung der Eltern würde vieles nicht gehen. Gerade jetzt zeigt sich, wie wichtig ihre Aufgabe auch in der Bildungsarbeit zu Hause ist. Ich bin dankbar, dass unsere Eltern mit der aktuellen Situation so souverän umgehen und trotz Doppelbelastung mit Arbeit und dem Unterricht zu Hause so eine wichtige Unterstützung sind. Die gesamte Schulfamilie ist hier eingebunden und arbeitet zusammen.
Die Freie katholische Volksschule feiert in diesem Jahr 10-jähriges Schulbestehen. Wie hat sich die Schule in den vergangen Jahren entwickelt?
Maria Gabel: Der Startschuss fiel mit dem Schuljahr 2010/11. Damals sind wir mit 14 Kindern und 2 Lehrkräften gestartet. Mittlerweile bieten wir einzügig alle vier Klassenstufen an. Unsere Schule besuchen 82 Kinder, die von 16 Lehrkräften und Erziehern unterrichtet und in ihrer persönlichen Entwicklung sowohl im Unterricht, als auch in der Freizeitgestaltung am Nachmittag gefördert und begleitet werden.
Wird es trotz der aktuellen Einschränkungen Aktionen geben, bei denen das Schuljubiläum gefeiert werden kann?
Maria Gabel: Ich bin dankbar, dass wir bereits zum Tag der offenen Tür im Januar mit einem erfolgreichen Auftakt ins Jubiläumsjahr starten konnten. Abhängig von den aktuellen Entwicklungen müssen wir nun schauen, was darüber hinaus möglich ist. Wir würden uns alle sehr freuen, wenn unser großes Jubiläums-Sommerfest im Juli stattfinden kann.
Was macht die Freie katholische Volksschule im Haus St. Marien so besonders?
Maria Gabel: Unsere Schule schlägt eine Brücke zwischen Reformpädagogik und staatlicher Schulstruktur. Die Inhalte des bayerischen Lehrplanes werden vollkommen übernommen, aber auf Grundlage des pädagogischen Schulkonzepts des Marchtaler Plans umgesetzt. Darüber hinaus bieten wir eine gebundene Ganztagsbetreuung an. Das heißt, unsere Schülerinnen und Schüler werden auch am Nachmittag beschult und können sich in musikalischen, sportlichen und kreativen Angeboten ausprobieren und vertiefen. Die individuelle Förderung der Kinder in ihren Begabungen und Talenten steht dabei im Vordergrund.
Wie spiegelt sich das Schulkonzept im Schullalltag wieder?
Maria Gabel: Zentraler Bestandteil des Marchtaler Plans sind die vier Strukturelemente Morgenkreis, Vernetzter Unterricht, freie Stillarbeit und Fachunterricht wie Mathe, Englisch und Sport. Dabei berücksichtigen wir auch den Biorhythmus der Kinder, Unterrichtsbeginn ist um 8:30 Uhr. Das Kernstück bildet der Vernetzte Unterricht. Dort lernen unsere Schülerinnen und Schüler die Themen ganzheitlich. Vernetzt werden die Fächer Deutsch, Heimat- und Sachunterricht, Kunsterziehung, Musik und Religion. So lernen die Kinder im Unterricht die Zusammenhänge zu erkennen und auch in Zusammenhängen zu denken. Ein Beispiel ist das Thema in der 2. Klasse „Ich bin einmalig und wertvoll“. Neben der sachbezogenen Betrachtung der Sinnesorgane wird das Thema auch im Fach Musik, Kunst und Religion behandelt. In der Freien Stillarbeit gehen wir auf die individuellen Lernbedürfnissen der Kinder ein. Die Lerninhalte aus allen Bereichen werden im eigenen Lerntempo erarbeitet, geübt, vertieft und wiederholt.
Die Volksschule im Haus St. Marien wurde kürzlich vom Katholischen Schulwerk in einer externen und unabhängigen Evaluation bewertet. Was wurde bewertet und wie hat Ihre Schule dabei abgeschnitten?
Maria Gabel: Anhand eines umfassenden Bewertungskatalogs wurde unsere Schule unter anderem in den Bereichen Bildung, Erziehung, Ausstattung und Einhaltung der staatlichen Bildungskriterien bewertet. Wir freuen uns, dass unsere Schule mit einem sehr guten Ergebnis abschließen konnte. Besonders positiv wurde die fundierte Grundbildung und die wertschätzende Schulgemeinschaft bewertet. Der geschützte Rahmen bietet eine gute Grundlage zum Lernen und für die Persönlichkeitsentfaltung jedes Einzelnen. Auch die Umsetzung und Weiterentwicklung des Konzepts der Freien Stillarbeit und des Marchthaler Plans wurden positiv bewertet. Sie haben sich seit der Schulgründung sehr gut etabliert. Die Ergebnisse zeigen uns, dass sich unsere Schule in den vergangenen 10 Jahren stetig weiterentwickelt hat und gut aufgestellt ist. Nützliche Handlungsempfehlungen der Evaluation unterstützen uns nun in der weiteren Ausrichtung für die Zukunft, etwa durch den verstärkten Einsatz neuer Medien.
Für wen eignet sich die Freie katholische Volksschule im Haus St. Marien?
Maria Gabel: Unsere Schule kann von Eltern und Schülern, die mit unserem Schulkonzept übereinstimmen, frei vom Schulsprengel und unabhängig von der Konfession gewählt werden. Viele Eltern schätzen neben der Ganztagesbetreuung auch die familiäre Atmosphäre im kleinen Klassenverbund und die individuelle Förderung.
Bis wann kann man sich für das neue Schuljahr 2020/2021 anmelden?
Maria Gabel: Auch nach den offiziellen Schuleinschreibungen ist eine Anmeldung zum Einstieg in das 1. Schuljahr oder auch in eine bestehende Klasse jederzeit an unserer Schule möglich. Interessierte Eltern können sich im Schulsekretariat melden. Gerne stehen wir für Fragen unter der Tel. 09181/473 1250 oder per E-Mail info@grundschule-neumarkt.de zur Verfügung.
Weitere Informationen zur Schule finden Sie auch unter www.grundschule-neumarkt.de